Spiegel-Verlag baut Pay-Angebot Spiegel Plus radikal um.


Pay now, not later: Stefan Plöchinger (Foto links) zieht beim Online-Bezahlangebot des Spiegel-Verlags neue Saiten auf. Bei einem Pressegespräch, gemeinsam mit Print-Chef Klaus Brinkbäumer und Online-Chefin Barbara Hans, erklärt der Produktchef die neue Online-Bezahlwelt. Der Einzelverkauf von Artikeln über LaterPay endet. Stattdessen gibt es künftig eine Digital-Flatrate für 19,99 Euro pro Monat. Sie umfasst die Digitalausgabe des gedruckten "Spiegels" sowie die bisherigen Bezahl-Inhalte von Spiegel Daily. Die kostenpflichtige Online-Abendzeitung verabschiedet sich, überlebt aber als abendlicher Newsletter mit Links auf kostenlose und kostenpflichtige Inhalte.

Bei Spiegel Online versucht der Verlag künftig den Spagat zwischen Nachrichten-Grundversorgung für alle – News, Hintergründe und aktuelle Analysen sollen kostenfrei bleiben – und digitaler Edelboutique u.a. mit speziell für das Bezahlangebot produzierten Longreads. Auch die Video-Kolumne von Harald Schmidt und die Wetter-Filme von Jörg Kachelmann bleiben hinter der Paywall.

Der Verlag verzichtet bei der Flatrate – anders als bei Print-Abos üblich – komplett auf eine Laufzeit: Die Nutzer können jeweils zum Monatsende raus, der erste Monat ist ohnehin kostenlos, ganz wie bei Netflix oder Spotify. Das gilt auch für das Kombi-Abo mit dem gedruckten "Spiegel", das es künftig für knapp 25 Euro gibt, und das Paket mit zusätzlichem Digital-Zugriff auf sämtliche "Spiegel"-Beiboote wie "Biografie", "Geschichte" oder "Dein Spiegel" für knapp 36 Euro pro Monat.
turi2 vor Ort beim "Spiegel" in Hamburg