Terror-Angriff auf Konferenz zur Meinungsfreiheit.

Terrorangriff in Kopenhagen (Foto: dpa)

Terrorangriff auf eine Konferenz zur Meinungsfreiheit in Kopenhagen (Foto: dpa)

Erneuter Angriff auf die Pressefreiheit: Drei Tote, fünf Verletzte und die Angst vor weiteren Anschlägen – das ist die Bilanz des Terroranschlags von Samstag in Kopenhagen. Ein 22-Jähriger hatte die Konferenz “Kunst, Blasphemie und Meinungsfreiheit” überfallen, bei der auch der schwedische Mohammed-Karikaturist Lars Vilks anwesend war. Womöglich hat ihm der Angriff gegolten, Vilks blieb aber unverletzt. Stattdessen erschoss der Attentäter – wohl willkürlich – den dänischen Dokumentarfilmer Finn Nørgaard.

Der dänische Inlandsgeheimdienst PET vermutet, dass der Attentäter vom Terror-Anschlag auf die französische Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo vor fünfeinhalb Wochen in Paris “inspiriert wurde”. Bei einem zweiten Angriff auf die Synagoge in Kopenhagen tötete der Attentäter am Samstagabend einen jüdischen Wachmann. Am Sonntagmorgen erschoss die Polizei den Angreifer, als er bei der Festnahme Widerstand leistete.

Die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt sprach von einer “zynischen Terroraktion” und verurteilte diejenigen, “die unsere Meinungsfreiheit und unseren Glauben an Freiheit zerstören wollen”. Die EU-Kommission ließ mitteilen, Europa stehe “geschlossen mit Dänemark für Redefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung ein”. Der dänische Zeichner Kurt Westergaard nannte den Anschlag “ganz furchtbar”. Aus Deutschland kommen Reaktionen u.a. vom Verlegerverband VDZ: Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer verurteilt “den feigen Terroranschlag” als “Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit”. Die Attacke auf Unschuldige, die “ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung” ausüben wollten, sei “erschütternd und unmenschlich”.
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