turi2 am Sonntag: Corona-App, Holger Friedrich, Bertelsmann-Stiftung.

Von Andreas Grieß, Elisabeth Neuhaus und Markus Trantow.


Corona-App: Kommunen fordern Weitergabe von Namen und erwägen App-Zwang.
Ich weiß, wen du zuletzt infiziert hast: Städte und Kommunen mischen sich in den Streit um die Corona-App ein und fordern eine deutlich weitreichendere Anwendung als bisher diskutiert, schreibt die “FAS”. So soll die App Namen und Kontaktdaten “sowie die jeweiligen örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten” an die Gesundheitsämter weiterleiten – Informationen, die die Behörden derzeit mühsam recherchieren müssen. Viele Städte und Gemeinden wollen die App zudem verpflichtend machen. Die Datenschutzgrundverordnung erlaube im Fall einer Pandemie deutliche Einschnitte in die Privatsphäre, so die “FAS”. Die Bundesregierung marschiert derweil in die entgegengesetzte Richtung.
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– NEWS –

Berliner Verlag: Eigentümer Holger Friedrich rechnet bei “Berliner Zeitung” und “Berliner Kurier” in den ersten drei Jahren nicht mit schwarzen Zahlen, sagt er im Interview mit “Meedia”. Es sei ein Fehler gewesen, seine Tätigkeit als Verleger als “Hobby” zu bezeichnen, die Investition sei sehr wohl unternehmerisch. Seine Image-Probleme begründet er auch mit einem undifferenzierten Blick des Westens auf den Osten Deutschlands.
“Meedia” 18/20, S. 26 (Paid)


Städte und Gemeinden verlieren, abhängig vom Corona-bedingten Wirtschafts-Einbruch, zwischen 13 und 46 Mrd Euro Einnahmen, sagt die Bertelsmann-Stiftung. Laut der Studie sind vor allem wirtschaftsstarke Gemeinden im Westen betroffen. Der Deutsche Städtetag fordert einen Rettungsschirm.
“Welt am Sonntag”, S. 28 (Paid), welt.de (Zusammenfassung)


Hubertus HeilHome Office soll auch nach Corona Alltag bleiben: Arbeitsminister Heil kündigt in der “Bild am Sonntag” an, bis Herbst einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der allen Arbeitnehmer*innen, deren Arbeitsplatz es zulässt, ein Recht auf Heimarbeit zugesteht.
bild.de (Paid)


Demo StuttgartCorona-Proteste: Einige hundert Menschen haben am Samstag in Berlin und Stuttgart gegen Grundrechts-Einschränkungen demonstriert. Unter den Protestierenden waren auch Rechtspopulist*innen. In Berlin gab es mehr als 100 Festnahmen.
tagesspiegel.de, sueddeutsche.de


WHO warnt Regierungen weltweit davor, Immunitäts-Nachweise an Menschen mit Corona-Antikörpern auszuhändigen. Derzeit gebe es keine Belege dafür, dass man sich nach einer überstandenen Erkrankung nicht wieder infizieren kann.
reuters.com


Schaltfehler: Bei RTL galt am Samstagabend das Sendungsmotto “Denn sie wissen nicht, was passiert” auch im Schaltraum. Der Sender unterbrach die Show mit Günther Jauch, Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger – und zeigte für 20 Sekunden das Signal von CNN.
bild.de


Meistgeklickter Link am Samstag: Virologe Christian Drosten kritisiert die Heinsberg-PR von Storymachine.
turi2.de

Es ist gut, wenn sich wieder ein Profi um meine Haare kümmert.”

Finanzminister Olaf Scholz sagt der “Bild am Sonntag”, in der Corona-Krise sei sein Respekt vor den Leistungen von Friseur*innen gewachsen.
bild.de (Paid)


“Da gibt es kein Wenn und Aber: Das kostet Menschenleben.”

Der Virologe Christian Drosten sagt im ORF-Interview von Armin Wolf, dass die Aussagen von Donald Trump zu möglichen Behandlungen von Covid-19 gefährlich sind.
orf.at (30-Min-Video)


– BACKGROUND –

ARDARD will sich nicht in das Geschäftsmodell von Sky und Dazn drängen, sagt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky in “Bild am Sonntag” zur Forderung, Fußball Corona-bedingt ins Free-TV zu holen. Das Geschäft fürs Pay-TV sei “in der aktuellen Situation schwer genug”.
bild.de (Paid), turi2.de (Background)


“Tatort” Corona: Der Krimi-Nachschub ist auch in Lockdown-Zeiten sicher, sagt “Tatort”-Experte Ulrich Noller im WDR5-Medienmagazin. Die “Tatorte” bis zur Sommerpause und auch einige Filme für die neue Saison seien fertig. Derzeit sind alle Dreharbeiten ausgesetzt.
wdr.de (11-Min-Audio)


Durchseuchtes Deutsch: Corona infiziert die Sprache, meckert Frank Pergande. Als Beispiele nennt er “Masken­flicken­­teppich” und “Öffnungs­diskussions­orgien”. Im Englischen denke man bei “Home Office” nicht ans heimische Arbeitszimmer, sondern ans Innen­ministerium.
“FAS”, S. 4 (Paid)


Dating-Helfer: Singles auf Partnersuche nutzen Tinder und Co in der Corona-Krise weiter, zeigt Julia Schaaf. Video-Telefonate ersetzten jetzt das erste Date im Restaurant. Anbieter wie Parship bieten neuerdings Online-Dates an.
“FAS”, S. 9 (Paid), turi2.de (Background)


Lese-Tipp: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hätte den Corona-Lockdown “für ein paar weitere Wochen aufrecht erhalten”, sagt er im “taz”-Interview. Lobbyist*innen hätten mehr Druck gemacht als die Bevölkerung.
taz.de


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Fernseher-Trends 2020: Auch in diesem Jahr gibt es wieder spannende Neuerungen bei Fernsehern – so erfreuen sich etwa 8k- sowie rahmenlose Modelle großer Beliebtheit. Die OLED-Technologie bekommt zudem Konkurrenz durch Mikro-LED-Fernseher. Auch bei Smart-TVs gibt es einige komfortable Neuerungen. www.rtv.de.


– BASTA –

Reh-Konvaleszenz: Es gibt sie doch, die Corona-Profiteure. Weil die Restaurants (Verlierer) geschlossen haben, können die Jäger (Verlierer) ihr Fleisch kaum noch verkaufen. Am Ende lacht das Reh (Gewinner). Schwein und Geflügel wollen sich aus dem Thema nach den letzten Epidemien lieber raushalten.
faz.net


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