Bayern strebt Verbot regionalisierter Werbung an.

ProSiebenSat.1 Gebäude
Heute hüh, morgen Horst: Die bayerische Landesregierung will nun doch das Verbot regionalisierter Werbung im Fernsehen unterstützen, lässt die bayerische Staatskanzlei verlauten. Damit reagiert die Politik auf die Kritik von regionalen Zeitungsverlegern und Radiosendern, die zusätzliche Konkurrenz befürchten. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer vollzieht mit der Aktion eine seiner berühmten 180-Grad-Wenden: Noch im März hatte er sich in der Konferenz der Ministerpräsidenten einem Verbot entgegengestellt. Wohl nicht zuletzt, weil CSU-Parteifreund Edmund Stoiber im Beirat von ProSiebenSat.1 sitzt. Der Sender hatte sich das Recht auf Regional-Werbung vor Gericht erstritten.

In Gesprächen mit "verschiedenen Interessengruppen in Bayern" konnte "keine einvernehmliche Lösung zum Ausgleich der unterschiedlichen Interessenlagen gefunden werden", heißt es in einer Pressemitteilung der Staatskanzlei. Neben Regionalverlegern und Radiosendern hatten sich selbst die bayerischen Lokal-TV-Sender gegen eine Werbekooperation mit ProSiebenSat.1 gewehrt. Sie befürchteten, dass der TV-Konzern ihnen wichtige Werbekunden abwerben könnte.
dwdl.de, wuv.de, bayern.de, turi2.de (Background)

Mitarbeit: Björn Czieslik