Der PR-Rat untersucht die Heinsberg-Arbeit von Storymachine.


Niemand hat die Absicht, PR zu machen: Das Heinsberg Protokoll, bzw. die PR-Arbeit der Agentur Storymachine rund um die Forschungsarbeit des Virologen Hendrik Streeck, wird ein Fall für den PR-Rat. Das Kontrollgremium untersucht die PR wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Transparenzgebot im PR-Codex. Storymachine-Chef Philipp Jessen hatte erst reichlich spät per Twitter den Mit-Finanziers der Agentur-Arbeit per Twitter gedankt und damit Transparenz hergestellt – von der Deutschen Glasfaser und Gries Deco Company kamen demnach 30.000 Euro. Den Großteil der Kosten will die Agentur aber allein getragen haben. Neuerdings lässt die PR-Firma von Jessen, Kai Diekmann und Michael Mronz über den Medienanwalt Christian Schertz gar verbreiten, dass es sich bei Storymachine "nicht um eine PR-Agentur" handele. Ein entsprechendes Schreiben ging an den "stern", Ex-Arbeitgeber von Jessen. Dass Mit-Inhaber Diekmann die Nominierung seiner Firma als "Agentur des Jahres" beim "PR-Report Award" bejubelt, ist bei Twitter nachzulesen.

Auch in Springers "Welt" und bei Welt.de ist ungekennzeichnete PR von Storymachine gelandet: Die Cheflobbyistin der Firma, Franziska Zimmerer, durfte als "Gastautorin" über Politiker im Home Office schreiben. Der Hinweis, dass Zimmerer für Jessen, Diekmann und Mronz arbeitet und in der Chefredaktion des Mitgliedermagazins der FDP-Jugend "Junge Liberale" wirkt, fehlt in Print. Online hat die "Welt" den Hinweis ergänzt. Laut Springer ein bedauerlicher Home-Office-bedingter Fehler.
pr-report.de, stern.de, turi2.de (Background)

Mitarbeit: Markus Trantow