Täuschungsversuch: Erfundene Bundesbehörde kontaktiert Dax-Konzerne.


Kriminelle Energie: Unbekannte haben im Namen der Bundesregierung mit einem erfundenen "Bundesamt für Krisenschutz und Wirtschaftshilfe" Kontakt zu Dax-Unternehmen aufgenommen. Als einer der ersten macht Storymachine-Chef Kai Diekmann bei Twitter öffentlich auf den Fake und die inzwischen abgeschaltete Domain bakwh.de aufmerksam und veröffentlicht Screenshots. Unter den kontaktierten Wirtschafts-Bossen ist RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz, berichtet die "Welt am Sonntag". Er nimmt an einer Telefonbefragung mit einer angeblichen Behörden-Mitarbeiterin teil, wird durch die suggestiv gestellten Fragen aber misstrauisch. Er kontaktiert das Wirtschaftsministerium, wo der Betrug auffliegt, anschließend warnt RWE die anderen Dax-30-Konzerne.

Offenbar von der gleichen Gruppe stammt die Fake-Website eines "Bundesministeriums zur Abwehr von Kriminalität im Cyberspace", von der die "WamS" zitiert. Zum Teil zeigt die Seite ähnliche Stock-Fotos von vermeintlichen Mitarbeiter*innen, im nicht sichtbaren Teil des Website-Codes gibt es gleichlautende Formulierungen wie auf bakwh.de. Hinter dem Täuschungs-Versuch könnten Aktivist*innen stecken, die sich für einen früheren Kohle-Ausstieg einsetzen – das legen die Formulierungen nahe, die die "Welt am Sonntag" zitiert. Das Wirtschaftsministerium prüft rechtliche Schritte. (Bild: Screenshot/Kai Diekmann, Twitter)
"Welt am Sonntag", S. 6 (Paid), twitter.com (Diekmann), t3n.de (Zusammenfassung)

Mitarbeit: Markus Trantow