Medienschaffende fordern, WDR-Sendungen “Stichtag” und “Zeitzeichen” zu erhalten.


Zeichen für Geschichte: Kai Diekmann, Günther Jauch, Alice Schwarzer und andere teils prominente Medienschaffende, Schauspieler*innen, Historiker*innen und Politiker*innen wenden sich mit einer Anzeige im "Kölner Stadtanzeiger" an den WDR-Intendanten Tom Buhrow und dessen Kollegin Valerie Weber, NRW-Programmdirektorin für Wissen und Kultur. In dem offenen Brief stellen sich die mehr als 100 Unterzeichner*innen hinter die Geschichtssendungen Stichtag und Zeitzeichen und fordern den Sender zu deren Erhalt auf. Als "Leuchttürme des öffentlich-rechtlichen Radios", heißt es in dem Brief, wirkten beide Formate in Zeiten von Fake News als "akustische Wegmarken" gegen Geschichtsvergessenheit, auch bei einem jungen Publikum.

Der WDR will bei der Reform seiner Hörfunkwellen an Geschichts­inhalten sparen. Das Aus für den "Stichtag" auf WDR 2, in dem täglich ein Ereignis aus der Vergangenheit in vier Minuten beleuchtet wird, steht bereits fest. Das deutlich ältere "Zeitzeichen" soll dagegen laut WDR im Programm bleiben. Für die Unterzeichner*innen ist dieses Bekenntnis nicht genug: So sei auch das "Zeitzeichen" gefährdet, die Sendung stehe "finanziell auf schwachen Beinen". Weil beide Formate bisher von einer Redaktion produziert werden, leide eines, wenn das andere wegfalle. "Das ist der Anfang vom schleichenden Ende des Zeitzeichens", so die Befürchtung.

Der frühere "Bild"-Chef Diekmann hat turi2 auf die Initiative aufmerksam gemacht. Eine Nachfrage, inwieweit Diekmanns Agentur Storymachine in die Aktion involviert ist, ließ er bisher unbeantwortet.
per Mail, ksta.de (Paid), turi2.de (Background)

Update: Laut Horst Kläuser, Mit-Initiator und Unterzeichner des offenen Briefes, ist Storymachine "in keiner Form" an der Aktion beteiligt.