Ulrike Simon: Wirtschaftsministerium will die Presseförderung prozentual aufteilen.


Aufs Förderband: Das Wirtschaftsministerium will die im Sommer angekündigte Presseförderung prozentual aufteilen, schreibt Ulrike Simon. Der Schlüssel würde für Zeitungen 59 %, Zeitschriften 11 % und Anzeigenblätter 30 % betragen. Eine Voraussetzung sei, dass der redaktionelle Anteil mindestens 30 % beträgt. Außerdem muss jeder geförderte Verlag Investitionen in "die digitale Transformation" schlüssig nachweisen. Ein Beispiel sei hier der "Aufbau von Online-Shops, Rubrikenportalen und Apps", aber auch Investitionen in Podcast-Plattformen oder die Schulung von Mitarbeitern.

Die Förderung soll größtenteils 2021 ausgezahlt werden. Viele Einzelheiten sind weiterhin ungeklärt. Der DJV kritisiert in einer Stellungnahme die von der Politik vorgesehenen Kriterien für die Förderung. Wenn Auflage und digitale Aktivitäten als Bezugsgröße gewählt würden, dann "würden große Medienkonzerne über die Maßen bezuschusst, während für kleine und mittelständische Verlage kaum etwas übrig bliebe", so DJV-Chef Frank Überall. Er fordert, dass auch Tariftreue und faire Honorare als Kriterien herangezogen werden.
horizont.net (Paid), djv.de, turi2.de (Background)