Gabor Steingart will Journalismus in 3D.

Gabor Steingart von Michael Englert
Triple D: Gabor Steingart, Herausgeber und Juniorverleger der Verlagsgruppe Handelsblatt, geht mit einer neuen Phrase hausieren hat eine neue, genialische Formulierung für die Zukunft des Journalismus gefunden. Steingart fordert den "3D-Journalismus". Hä? Das bedeutet schlicht: "Lasst uns demokratisch, digital und deutlich sein", so Steingart bei einer Rede in New York. Mit amerikanisch gefärbtem Hyper-Optimismus schiebt er nach, "3D-Journalismus" sei eine "wunderbare Chance, um Journalismus wieder großartig zu machen".

Fährt man mit dem Phrasenmäher über die Formulierung, bleibt immerhin eine recht saubere und logische Begründung der drei Ds hängen, mit der Steingart die Anforderungen für Journalismus und Verlage auf den Punkt bringt:
- digital: "Wir müssen erzählen und wir müssen zuhören. Wir müssen unser Publikum in unsere intimsten Pläne einweihen, weil es keine passive Masse mehr ist. Unsere Beziehung hat sich von Leserschaft zu Partnerschaft verändert."
- demokratisch: "Wir müssen die Medien öffnen für solche, die die Medien konsumieren. Wir sollten Sendezeiten und Kolumnen mit unseren treuen Zuschauern und Lesern teilen. Die Leser sind nicht dümmer als die Journalisten."
- deutlich: "Wir müssen etwas zu sagen haben, das bedeutet für mich die Rückkehr zur Relevanz. Unsere Aufgabe sollte es sein, Information und Orientierung zu bieten, nicht nur Entertainment." (Foto: Michael Englert für turi2 edition2)
"Handelsblatt", 22.3.2016, S.20/21 (Paid), blendle.com

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