Marion Horn verspricht ehrlichen Boulevard-Journalismus.

BamS 1. Mai 2016
Marions Manifest: Marion Horn, Chefredakteurin der "Bild am Sonntag", ärgert sich über die Inflation der "Lügenpresse"-Rufe und bietet ihren Lesern zum 60. Jubiläum von Springers sonntäglichem Boulevard-Blatt eine Art "Vertrag" für einen besseren Boulevard-Journalismus an. In einem offenen Brief formuliert sie in acht Punkten im Prinzip journalistische Selbstverständlichkeiten, wie die Trennung zwischen Anzeigen-Verkauf und Redaktion, die auf dem Boulevard oft aber nicht so genau genommen werden.

So steht Horn zum Zwei-Quellen-Prinzip bei brisanten Informationen und zum Autorisieren von Zitaten. Niemand könne bei "BamS" Artikel kaufen oder bestellen. Horn verpflichtet sich und ihre Redaktion auch auf eine Trennung von Nachricht und Meinung, weiß aber auch, dass Reporter und Fotografen persönliche Sichtweisen haben, die in ihre Arbeit einfließen. Von ihren Lesern wünscht Horn sich eine kritische Haltung - auf persönliche Beleidigungen und grundsätzliche Anfeindungen reagiere die Redaktion allerdings nicht.
"Bild am Sonntag", S. 12, blendle.com (Paid)

Mitarbeit: Markus Trantow

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