NDR-Beschäftigte fordern Aufarbeitung, Chefs erklären sich für befangen.


Kieler Konter: 72 Beschäftigte des NDR-Landesfunkhauses Kiel fordern in einem Brief "eine lückenlose und transparente Aufarbeitung aller Vorwürfe", schreibt der "stern". "Business Insider" und der "stern" hatten von einem möglichen "politischen Filter" und einer mutmaßlichen "Hofberichterstattung" beim Sender berichtet. Forderungen nach personellen Konsequenzen formulieren die Unterzeichner nicht. Es werde aber erwartet, "dass alle Mitarbeitenden des NDR Schleswig-Holstein zeitnah und vollumfänglich über die weiteren Vorgänge informiert und am Aufarbeitungsprozess beteiligt werden".

Aus NDR-Kreisen ist laut dem "stern"-Bericht zu hören, dass Fernsehchef Norbert Lorentzen und die Redaktionsleiterin "Politik und Recherche", Julia Stein, sich in der Sache für befangen erklärt haben. Sie würden nun keine journalistischen Beiträge mehr abnehmen, in denen es um die Vorwürfe gegen den NDR in Kiel geht.

In einer Sondersitzung des NDR-Rundfunkrats am Montagabend kündigt die Vorsitzende Laura Pooth eine "objektive und umfassende Prüfung" der Vorwürfe an: "Es darf selbstverständlich keine politischen Filter oder eine Arbeitsumgebung geben, die die unangemessene Einflussnahme oder das Durchregieren Einzelner ermöglicht." Nun würden die Mitglieder des Gremiums Unterlagen und Informationen einholen sowie Gespräche führen. Über den Fortgang werde Pooth "anlassbezogen" berichten und "nach Beendigung des Prüfverfahrens die Ergebnisse veröffentlichen".
stern.de, ndr.de, turi2.de (Background Business Insider), turi2.de (Background "stern")