Weltärzte-Vorstand Frank Ulrich Montgomery greift Justiz wegen Corona-Entscheidungen an.


Rundumschlag: Weltärzte-Vorstand Frank Ulrich Montgomery teilt im Interview mit der "Welt" gegen Justiz, Medien und einige Forschende aus. Besonders hat trifft es Richterinnen, die Montgomery wegen ihrer Corona-Entscheidungen angeht. "Ich stoße mich daran, dass kleine Richterlein sich hinstellen und wie gerade in Niedersachsen 2G im Einzelhandel kippen, weil sie es nicht für verhältnismäßig halten", sagt er im Gespräch mit Thomas Vitzthum. Er halte "Regeln, die in endlos langen wissenschaftlichen und politischen Prozessen entwickelt werden, für tiefergehender als ein Gerichtsurteil, das im Eilverfahren entschieden wird". Montgomery, der in der Pandemie mit zum Teil krassen Vergleichen und Überspitzungen auffällt, beschuldigt auch Forschende, dazu beizutragen, dass Wissenschaft bei bestimmten Zielgruppen schwer vermittelbar ist: Weil einige ihre Ergebnisse "als Erstes in der 'Bild'-Zeitung" veröffentlichten statt "gut geprüft in wissenschaftlichen Fachmagazinen".

Auch seinen Vergleich mit der Seuche Ebola und seine Formulierung "Tyrannei der Ungeimpften" bereut der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes nicht. Die 70 % der doppelt Geimpften und Geboosterten "müssen sich an die Langsamsten im Konvoi anpassen", das empfinde er "als Tyrannei". Der Mediziner ist der Auffassung, dass das Virus "in unserer aller Lebenszeit" nicht mehr verschwinden werde. Um künftig leichtere Verläufe zu haben, gebe es keine Alternative zum Impfen.
welt.de (Paid), faz.net, bild.de