Gatekeeper: Die AfD weigert sich, ein Team des ARD-Magazins "Monitor" für ihren Landesparteitag in Thüringen am kommenden Wochenende zu akkreditieren. Zur Begründung heißt es, bei der Sendung könne "überhaupt nicht mehr von einer journalistischen Berichterstattung die Rede sein". Der WDR wehrt sich gegen die Entscheidung und bezeichnet diese als "höchst bedenklich". WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni mahnt, dass kritische Nachfragen durch Medien auf einem Parteitag in einer demokratischen Gesellschaft möglich sein müssten. "Monitor"-Leiter Georg Restle spricht vom "Offenbarungseid eines rechtsextremen AfD-Landesverbandes". Der DJV stellt sich auf die Seite des Senders: "Die AfD stellt damit erneut ihr gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit und zur kritischen journalistischen Berichterstattung unter Beweis", so DJV-Chef Mika Beuster. Erstmals habe eine politische Partei einen Ausschluss inhaltlich begründet, bisher seien immer Platzprobleme vorgeschoben worden: "Jetzt hat die AfD die Katze aus dem Sack gelassen", meint Beuster. Der WDR teilt mit, rechtliche Schritte gegen die Verweigerung der Akkreditierung zu prüfen.
presseportal.de
Foto: WDR/Ben Knabe