“Alles dicht machen”-Schauspielerinnen erklären sich auf der Homepage.

(Kein) Statement: Die Macherinnen der umstrittenen Aktion "Alles dicht machen" veröffentlichen auf der gemeinsamen Website erstmals einen Text als Reaktion auf den Shitstorm, der auf die Videos gefolgt ist. Der Text sei "kein offizielles Statement von sämtlichen Teilnehmer:innen", von wem er stammt, bleibt unklar. Die Schauspielerinnen distanzieren sich darin von Corona-Leugnerinnen, Rechten oder Verschwörungstheoretikern und schreiben: "Die AfD steht für alles, was wir ablehnen." Auch seien nicht alle Gegnerinnen "eines wie auch immer gearteten Lockdowns". Die Autorinnen betonen, es gehe ihnen darum, dass "Kritik am Lockdown ein legitimer Standpunkt ist".

Einer der Köpfe hinter der Aktion – neben Bernd Wunder, der im Impressum der Website steht – ist offenbar der "Tatort"-Regisseur Dietrich Brüggemann, der viele der Clips gefilmt, geschnitten und auch einige der Skripte verfasst hat, berichtet Netzpolitik.org. Der Regisseur selbst spiele seine Rolle aber herunter, räume aber ein, viele Schauspielerinnen zu der Aktion ermuntert zu haben. Brüggemann sagt dem Blog, dass er Corona niemals leugnen würde, die Wirksamkeit der Maskenpflicht zweifle er aber an.

Aus einigen von Brüggemanns Twitter-Statements wird zudem deutlich, dass er mit dem Shitstorm, der über die Teilnehmerinnen hereingebrochen ist, zumindest gerechnet hat. Er schreibt etwa: "#allesdichtmachen ist viel weniger Kritik an den Maßnahmen und der Regierung, als an genau denen die jetzt laut und entrüstet bellen. Ein voller Erfolg also." Viele der Protagonisten sehen das offenbar anders: Die Zahl der auf dem YouTube-Kanal veröffentlichten Videos schrumpft weiter. Inzwischen sind nur noch 34 von ursprünglich 53 Videos abrufbar.

Die Agentinnen und Agenturen der teilnehmenden Schauspielerinnen sind zum Teil erst kurz vor der Veröffentlichung der Aktion informiert worden, berichtet stern.de. Auch die Absprachen zu den Auftritten seien an den Künstler-Vertretungen teilweise völlig vorbeigegangen.
allesdichtmachen.de (Statement), netzpolitik.org, stern.de, turi2.de (Background)