NZZ beansprucht für sich einen "Anderen Blick" auf Deutschland und bedient damit neurechte Kreise, die das Renommee der Zeitung zur Untermauerung ihrer Extrempositionen nutzen, analysiert Martin Jahrfeld in "Meedia". Chefredakteur Eric Gujer (Foto) verteidigt: "Diesen Milieus sind wir zu liberal." Er attestiert deutschen Medien jedoch "eine relativ hohe Meinungskonformität" und rühmt sich dafür, "ein breites Meinungsspektrum abzubilden". Auch der Berliner Bürochef Marc Felix Serrao will mit rechtspopulistischen Positionen nichts am Hut haben: "Wer ein völkisches Weltbild vertritt oder vom Sozialismus träumt, wird beim Lesen der 'NZZ' wenig Freude haben", sagt er.
"Meedia" 42/2020, S. 31 - 42 (Paid)