Medien als Feindbild: Die Zahl der Übergriffe auf Journalisten in Deutschland hat sich 2024 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" zählt 89 Fälle, 2023 waren es 41. 75 der 89 Angriffe umfassten körperliche Gewalttaten. Auffällig: 49 der Taten ereigneten sich in Berlin, die meisten am Rande von Nahost-Demonstrationen. 29 dieser Attacken richteten sich gegen zwei Reporter, die immer wieder angegriffen wurden. Im Rest von Deutschland gerieten Journalisten meist bei der Berichterstattung von rechtsextremen und verschwörungstheoretischen Versammlungen in Gefahr, wo 21 Übergriffe gezählt wurden. ROG geht jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Generell erlebten Journalisten im Kontakt mit der Bevölkerung eine wachsende Pressefeindlichkeit. Die Gewerkschaft DJU fordert von der künftigen Bundesregierung, den Schutz von Journalisten in den Koalitionsvertrag aufzunehmen und konkrete Maßnahmen zur Gewaltprävention umzusetzen.
reporter-ohne-grenzen.de, sueddeutsche.de, dju.verdi.de