ARD und ZDF nehmen 2021 3,8 % mehr an Rundfunkbeiträgen ein.


Geldregen: Insgesamt 8,42 Mrd Euro sammelt der Beitragsservice von ARD, ZDF und dem Deutschlandradio 2021 ein, zeigt der Jahresbericht. Davon gehen 5,9 Mrd Euro an die ARD, 2,1 Mrd Euro an das ZDF und an das Deutschlandradio 243 Mio Euro. Weitere 159 Mio Euro fließen an die Landesmedienanstalten. Die Einnahmen steigen durch die Erhöhung des Rundfunkbeitrags um etwa 3,8 %. 2022 ist daher auch mit einem weiteren Anstieg zu rechnen.

Trotz üppiger Einnahmen sei die Stimmung für die Öffentlich-Rechtlichen "nicht unbedingt rosig", kommentiert Oliver Jungen von der "FAZ". Politikerinnen wie zuletzt die Landesgruppe der CSU im Bundestag hätten aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten eine Entlastung beim Rundfunkbeitrag gefordert und "auch populistische Forderungen für eine weitgehende Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks machen die Runde". Die Zahlungsmoral der deutschen Haushalte hat sich 2021 aber sogar verbessert: Die Maßnahmen im "Forderungsmanagement" sind gegenüber dem Vorjahr um 11,5 % zurückgegangen.

Insgesamt sinkt die Zahl der Beitragskonten leicht, obwohl die Anzahl der angemeldeten Wohnungen steigt. Der Finanzchef des Beitragsservice, Bernd Roßkopf, vermutet als Grund vor allem die gestiegene Zahl neu gebauter Wohnungen im vergangenen Jahr. Durch die Flutkatastrophe konnten sich Beitragszahlende zudem vorübergehend abmelden, wenn deren Wohnungen nicht mehr nutzbar waren. Auch für Betriebsstätten, die aufgrund der Pandemie-Vorschriften schließen mussten, hatte der Beitragsservice diese Möglichkeit geschaffen. "Vielleicht um nicht als unsozialer Verein wahrgenommen zu werden", vermutet Jungen.
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