Armin Laschet ist CDU-Chef – so kommentieren die Medien.


Vorsicht vor Söder: Mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich der ewig unterschätzte Kandidat als neuer CDU-Chef durchgesetzt, auf diesen Nenner kommen fast alle Kommmentator*innen nach der Wahl. Nun müsse Laschet liefern. Chefredakteur Jörg Quoos kommentiert in den Funke-Zeitungen, der Machtmensch Markus Söder wittere "seine historische Chance für den Sprung ins Kanzleramt", als starker CDU-Chef müsse Laschet das "vom ersten Tag an abwehren". Im "Spiegel" fragt auch Florian Gathmann, ob Laschet stark genug ist, um sich gegen Söder und seine Fans zu wehren – in jedem Fall aber müsse er jetzt die enttäuschten Wähler*innen von Friedrich Merz einsammeln.

Dass die Einbindung von Merz nicht geklappt hat, sieht Robin Alexander in der "Welt" als Fehler: Der Unterlegene hatte nach seiner Niederlage einen Platz im aktuellen Merkel-Kabinett gefordert und sich umgehend eine blutige Nase geholt – für Alexander "mangelnder Realitätssinn" bei Merz und eine verpasste Chance für Laschet. Es werde schwer für den NRW-Landeschef, sich neben der Kanzlerin zu profilieren. Sabine am Orde schreibt in der "taz", Laschet sei trotz "Mängeln" der beste der drei Kandidaten für zwei Aufgaben: die gespaltene CDU zusammenführen und "ein Gefühl von Aufbruch erzeugen". Es sei eine gute Nachricht, dass die CDU nicht nach rechts abbiegt und mit Merz einen "Risikokandidaten" wählt.

In der "FAZ" kommentiert Jasper von Altenbockum, die CDU sei mit der Wahl Laschets "auf Nummer sicher" gegangen. Ob es für den NRW-Ministerpräsidenten auch in der K-Frage reicht, entscheide sich in den kommenden Landtagswahlen. Angelika Hellemann schreibt in der "Bild am Sonntag", Laschets Karriere sei bisher zwar holprig gewesen, er kenne aber seine Schwächen und "hat die Stärke, eigenständige Persönlichkeiten in sein Team zu holen".
waz.de, spiegel.de (Paid), welt.de, taz.de, faz.net, bild.de (Paid)