Auch die “FAZ” zieht ihre Korrespondentinnen aus Russland ab.


Rückzug wider Willen: Auch die "FAZ" zieht sich aufgrund des neuen "Fake-News"-Gesetzes aus Russland zurück. Die Korrespondentinnen sollen Moskau "fürs Erste" verlassen, teilt Herausgeber Berthold Kohler mit. Die "FAZ"-Journalistinnen würden nun von einem sicheren Ort aus weiter "nach bestem Wissen und Gewissen" über Russland berichten.

Mit seinen Zensurgesetzen schaffe das Putin-Regime "die letzten Reste der Pressefreiheit in Russland" ab, kommentiert Kohler. Dem Kreml werde es aber nicht gelingen, die Wahrheit zu unterdrücken. Die Zensur-Maßnahmen würden vielmehr offenbaren, wie groß die Angst im Kreml vor der Wahrheit sei.

Seit 1956 hat die "FAZ" eigene Reporterinnen in Moskau. Kohler verweist darauf, dass die Kommunisten im Kreml ausländischen Journalistinnen selbst im Kalten Krieg keine Vorgaben gemacht hätten. Am Wochenende hatten bereits u.a. die BBC, ARD und ZDF sowie CNN ihre Reporterinnen aus Sicherheitsgründen aus dem Land abgezogen. Bis zu 15 Jahren Haft droht Russland denjenigen an, die vermeintliche Falschnachrichten verbreiten. Im Zusammenhang mit der Ukraine sind z.B. Begriffe wie "Angriff", "Invasion" oder "Kriegserklärung" verboten.
faz.net, turi2.de (Background)
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