Auftragsdebatte: WDR-Rundfunkrat trifft sich außerplanmäßig.

Redebedarf: Der WDR-Rundfunkrat tagt am Dienstag in einer dreistündigen Sondersitzung, um über den Programmauftrag des WDR zu diskutieren, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Mehr als ein Drittel der 60 Mitglieder hätten die außerordentliche Sitzung auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit ARD-Programmdirektor Jörg Schönenborn wollen die Initiatorinnen u.a. über die von Tom Buhrow angekündigte Online-first-Strategie sprechen. Bis Mitte 2025 soll demnach ein "möglichst großer Teil der Angebote" zuerst online erscheinen. Der Rundfunkrat hält dagegen, dass die Mehrheit des Publikums die Programme nach wie vor linear nutze. Ebenfalls auf der Themenagenda stehen Programmkooperationen mit anderen Sendern, die regionale Berichterstattung und der finanzielle Beitrag, den der WDR für das gemeinschaftliche TV-Programm Das Erste leistet.

Auch der "zuletzt immer weiter ausgelegte Kulturbegriff des WDR" werde ein Thema der Sitzung sein. Zuletzt hatten beispielsweise Änderungen bei der Kulturwelle WDR 3 für internen Unmut gesorgt. Medienberichten zufolge würde die WDR-Leitung immer mehr Empfehlungen abgeben, welche Musik-Titel zu spielen seien und wie moderiert werden solle. Langjährige Moderatoren wie Kalle Burmester und Michael Stegemann haben den Sender daraufhin verlassen.
sueddeutsche.de, turi2.de (Background)