Autorinnen protestieren gegen Nicht-Vergabe des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises.


Ausgegrenzt? 222 Autorinnen und Illustratorinnen von Kinder- und Jugendliteratur kritisieren in einen offenen Brief die abgesagte Vergabe des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte moniert, dass der vorgeschlagene Roman Papierklavier "nicht den Kriterien" entspreche. Im Freundeskreis der Hauptfigur gibt es ein Transgender-Kind. Das sei laut einem Pressesprecher der Bischofskonferenz jedoch nicht der Grund für die Entscheidung. Die Unterzeichnerinnen schreiben, dass sie die "intentionale Ausgrenzung nicht schweigend hinnehmen wollen" und die Begründung der Ablehnung nicht nachvollziehen können.

Zudem zeigen sie sich verärgert darüber, dass Buch ganz von der Empfehlungsliste verschwunden ist. Diesen Umstand kritisieren auch Ralf Schweikart, Vorsitzender des AKJ und Renate Reichstein vom AVJ in einer gemeinsamen Erklärung vom Montag. Sie sprechen von einem "Akt der Bevormundung" und hoffen, dass sich die Katholische Kirche "nicht immer weiter von den Realitäten der Kinder und Jugendlichen entfernt". Die Verbände unterstützen "jede Form von Toleranz und Diversität".
boersenblatt.net (Offener Brief), sueddeutsche.de, boersenblatt.net (Erklärung Verbände), turi2.de (Background)