Bayern-Boss Rummenigge fordert Bundesliga-Abschluss egal wann.


Abbruch ausgeschlossen: Die Fußball-Bundesliga sollte die laufende Saison "unbedingt zu Ende spielen", auch "egal wann", sagt FC-Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge im "FAZ"-Interview. Neben Gründen der sportlichen Fairness gehe es darum, "den wirtschaftlichen Schaden so gering wie möglich zu halten". Selbst eine Fortsetzung erst im September und eine Verschiebung der nächsten Saison auf den Winter seien kein Tabu: "Wenn das unter den Aspekten von Gesundheit und politischer Einschätzung nicht anders möglich wäre, müsste man sich mit diesem Szenario gegebenenfalls auseinandersetzen". Auch der Saisonabschluss von Champions und Europa League haben für Rummenigge höchste Priorität: "Erstens spielen wir hier um sportliche Meriten und zweitens auch um wichtige Einnahmen." Allein die ungewisse Aussicht auf einen Abbruchs bringe "Verunsicherung in den Fußballmarkt".

Um die Liquidität der Klubs zu sichern, bringt Rummenigge die Idee ins Spiel, TV-Rechteinhaber Sky könnte die anstehenden April-Zahlungen leisten, ohne Gewissheit, wann der Spielbetrieb weitergeht. Im Gegenzug könnte die DFL Sky in der nächsten Saison einen Discount einräumen. Auf dem Transfermarkt erwartet Rummenigge im Sommer "Bremsspuren". Durch die wirtschaftlichen Not einige Klubs würde ein relativ großes Angebot an Spielern einer überschaubaren Nachfrage gegenüberstehen. Erstmals seit 25 Jahren könnten die Preise auf dem Transfermarkt sinken. "Das könnte dazu führen, dass wieder etwas mehr Rationalität ins Geschäft kommt." Der FC Bayern als finanzstarker Verein wolle aber "nicht die Not anderer Klubs zu unserem Vorteil ausnutzen", sagt Rummenigge. (Archivfoto: picture alliance / Norbert Schmidt)
"FAZ", S. 27 (Paid), sport1.de (Zusammenfassung)