Belarus blockiert Nachrichtenseiten der Deutschen Welle.


Zensur: In Belarus sind die Online-Angebote der Deutschen Welle nicht mehr abrufbar, ebenso ist der mobile Empfang gestört, teilt der Sender mit. Laut Information­sministerium in Minsk verlinke DW auf Materialien, die "als extremistisch eingestuft würden", weshalb die Seiten gesperrt wurden. Davon sind auch andere Nachrichten-Portale betroffen. DW-Intendant Peter Limbourg sieht darin einen "Akt der Verzweiflung". Der Auslandssender hatte seine Angebote für Belarus im Frühjahr 2021 erheblich ausgeweitet, um "den zivilgesellschaftlichen Aufbruch in Belarus" medial zu begleiten. "Die starke Nutzung unabhängiger Medienangebote zeigt deutlich, dass die Menschen in Belarus den vom Staat gelenkten Medien nicht mehr vertrauen", sagt Limbourg.

Frank Überall vom DJV hält die Begründung des Ministeriums für absurd: "Wer darin Extremismus sieht, hat scheinbar große Angst vor der Wahrheit." Der Journalistenverband ruft den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko dazu auf, die Beschränkungen gegen die Deutsche Welle und andere Medien aufzuheben. Kulturstaatsministerin Monika Grütters sieht es als "typisch für eine Diktatur, Intellektuelle, Kreative und Medienschaffende mundtot zu machen". Dies sei ein "Zeichen der Schwäche".
dw.com, djv.de, twitter.com (Kulturministerium)