“Berliner Zeitung” wehrt sich gegen Vorwürfe des ukrainischen Botschafters.


Botschaft vom Botschafter: Der Chef­redakteur der "Berliner Zeitung", Tomasz Kurianowicz, sein Vize Moritz Eichhorn und Heraus­geber Michael Maier protes­tieren gegen einen X-Thread des ukrai­nischen Botschaf­ters Oleksii Makeiev. Dieser wirft dem Blatt u.a. vor, dass es "Realität und Wahrheit über den russischen Angriffs­krieg verdreht" und "zu einem Arbeit­geber für ehema­lige Mitar­beiter russi­scher Staats­medien geworden" sei. Die Replik der Zeitungs­spitze verwahrt sich "entschieden gegen die persön­liche Diffamierung von einzelnen Redakteuren und Autoren" und sieht die "völlig unbegründeten Attacken" als "Eingriff in die Pressefreiheit". Auch Makeievs Vorgänger Andrij Melnyk, mittlerweile Botschafter in Brasilien, schlägt sich auf die Seite der "Berliner Zeitung" und spricht von "einem Schlag unter die Gürtel­linie, ein absolutes No-Go. Die Presse­freiheit ist unschätzbar." Das Blatt habe Makeiev eingeladen, um über die Zeitungs­stadt Berlin zu sprechen, heißt es im Artikel.

Die Spitze der "Berliner Zeitung" nimmt zudem Anstoß daran, dass Botschafter Makeiev den "Tages­spiegel" "als Zeugen für seine Vorwürfe" heran­zieht. Das Konkurrenz-Blatt würde der "Berliner Zeitung" unter­stellen, "wie ein russi­sches U-Boot zu agieren". Die Autoren fragen, ob ihr Text über die Wirtschafts­lage des Stadt­rivalen "Hinter­grund für die Attacke" sei. U.a. bei diesem Artikel setzt heute auch "Übermedien"-Gründer Stefan Niggemeier in seiner kritischen Auseinander­setzung mit der "Berliner Zeitung" an und bezeichnet den Text als "so überzogen, dass er sich mit einem gesunden Wettbewerb nicht mehr erklären lässt".
berliner-zeitung.de, twitter.com via perlentaucher.de, berliner-zeitung.de (Melnyk), übermedien.de (€)