“Bild am Sonntag”: CSU-Generalsekretär Martin Huber steht unter Plagiats­verdacht.


Wer hat's erfunden? Der neue CSU-Generalsekretär Martin Huber, Nachfolger des kürzlich nach einer Drohung gegen die "Bunte" zurückgetretenen Stephan Mayer, soll bei seiner Doktorarbeit plagiiert haben, meldet die "Bild am Sonntag". Demnach will der Plagiatsforscher Jochen Zenthöfer in Hubers Dissertation einige Zitate "ohne oder mit falscher Quellenangabe" gefunden haben. Es lägen "eklatante Verstöße gegen die gute wissenschaftliche Praxis" vor, "mit dieser Arbeit hätte Herr Huber nicht promoviert werden dürfen". Beim Thema Plagiatsvorwürfe muss sich Springer derzeit aber auch an die eigene Nase fassen: Die Goethe-Universität Frankfurt am Main nimmt derzeit die Doktorarbeit von Springer-CEO Mathias Döpfner unter die Lupe, was am Ende des Berichts "in eigener Sache" kurz zur Sprache kommt.

Als "pikant" bewertet die "BamS" im Fall Huber zudem eine Kontaktaufnahme zum früheren CSU-Generalsekretär und späteren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der seine Ämter 2011 wegen nachgewiesener Plagiater abgegeben hatte. Huber selbst bestreitet die Vorwürfe und verweist auf "mehr als 20 Seiten Literaturverzeichnis und mehr als 600 Fußnoten" in der 2007 abgeschlossenen Doktorarbeit. Dennoch werde er die Arbeit aus "Gründen der Transparenz" erneut überprüfen lassen.
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(Foto: picture alliance/dpa, Peter Kneffel)