“Bild”: Ex-Kommunikator von Nord Stream 2 war Stasi-Mitarbeiter.


Nord Stasi 2: Der ehemalige Kommunikationschef der mittlerweile ad acta gelegten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, Steffen Ebert (rechts im Bild), war von 1984 bis 1987 inoffizieller Stasi-Spitzel, recherchiert "Bild"-Chefreporter Hans-Wilhelm Saure. Aus einer Akte des Stasiunterlagen-Archivs gehe hervor, dass Ebert unter dem Decknamen "Stier" "auf Basis der Freiwilligkeit" zur Zusammenarbeit mit der DDR-Geheimpolizei verpflichtet habe. Aus "Gewissensgründen" habe er diese Tätigkeit nach drei Jahren beendet. Auf "Bild"-Anfrage verteidigt sich Ebert, er sei von der Stasi missbraucht worden: "Ich wurde wie viele Menschen der DDR in meiner Arglosigkeit zum Opfer der Indoktrination des Systems und erwarte, dass das auch im Kontext jener Zeit betrachtet wird."

Ebert gilt nach der Offenlegung von internen Mails als "zentraler Verbindungsmann" von Nord Stream 2 zu Manuela Schwesig und der Landesregierung, schreibt die "Bild". Die Bundesregierung hatte das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 ist im Zuge des Ukraine-Kriegs auf Eis gelegt. Schwesig steht als Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern unter Verdacht, Kontakte zu russischen Gas-Lobbyisten vertuscht zu haben. Zudem wird ihr vorgeworfen, eine von ihrer Landesregierung gegründete Umweltstiftung soll als als Tarnorganisation der Nord Stream 2 AG gearbeitet haben.
bild.de (Paid), focus.de
(Foto: Stefan Sauer, dpa / Picture Alliance)