Black lives matter: Zehntausende protestieren weltweit gegen Rassismus.


Globaler Protest: Menschen in aller Welt haben am Samstag gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. In der US-Hauptstadt Washington kamen am zweiten Wochenende nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd Tausende vor dem Weißen Haus und dem Lincoln-Memorial zusammen. In Deutschland bekundeten Zehntausende in 25 Städten ihre Solidarität mit der "Black Lives Matter"-Bewegung. Auf dem Münchner Königsplatz (Foto) versammelten sich zum stillen Protest 25.000 Menschen - genehmigt hatten die Behörden wegen der Corona-Auflagen 200 Teilnehmer*innen. In Berlin nahmen an der "Silent Demo" auf dem Alexanderplatz 15.000 statt der angemeldeten 1.500 Menschen teil. In Hamburg gingen 14.000 auf die Straße. Die Proteste verliefen größtenteils friedlich, in Berlin und Hamburg kam es zu einzelnen Ausschreitungen. Die Veranstalter*innen der Proteste hatten aufgerufen, sich schwarz zu kleiden. Dem Aufruf folgte auch ZDF-Moderatorin Marietta Slomka, die das "heute-journal" am Samstagabend im schwarzen T-Shirt präsentierte.

Die meisten der Demonstrant*innen trugen Schutzmasken, Veranstalter*innen und Polizei riefen immer wieder dazu auf, den Corona-Mindestabstand einzuhalten. Aufgrund der Menschenmengen war das aber nicht überall möglich, was Kritik hervorruft. Gesundheitsminister Jens Spahn schreibt bei Twitter: "Der Kampf gegen Rassismus braucht unser gemeinsames Engagement. Doch dicht gedrängte Menschenmengen mitten in der Pandemie besorgen mich." Ähnlich kommentiert SPD-Gesundheits­politiker Karl Lauterbach das Geschehen: "Ich teile den Anlass des Protests voll und ganz. Aber trotzdem sind die Abstände zu klein. Gefahr der Corona-Pandemie ist nicht gebannt", twittert er. (Foto: Sachelle Babbar / ZUMA Press / Picture Alliance)
spiegel.de, t-online.de (USA), n-tv.de (globale Proteste), taz.de, berliner-zeitung.de, spiegel.de (Deutschland), sueddeutsche.de (München)