Britischer Journalist darf Ermittlungsakten zum Mord an Einstein-Familie einsehen.


Einstein im Mosaik: Der britische Autor und Journalist Thomas Harding (Foto) bekommt Einsicht in die Ermittlungs­akten des Mordes an der Familie von Robert Einstein, Cousin von Nobel­preis­träger Albert Einstein, berichtet die "FAZ". Das Verwaltungs­gericht Neustadt an der Weinstraße bejaht Hardings Anspruch auf Einsicht in neun Bände Ermittlungsakten, den die Staats­anwalt­schaft Frankenthal bisher verweigert hat. Robert Einsteins Ehefrau Nina sowie die beiden Töchter Luce und Cici waren am 3. August 1944 in der Nähe von Florenz ermordet worden – laut Zeugenaussagen von uniformierten Deutschen. Ermittlungen in Italien und Deutschland konnten den Fall aber nie aufklären. 2011 hatte die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" das Verbrechen thematisiert – jedoch ohne relevante neue Erkenntnisse zu gewinnen. Harding will den Fall in einem Buch rekonstruieren, das 2025 erscheinen soll. Dafür müsse er, "um die verworrenen Ereignisse einschätzen zu können, sämtliches Material sichten können", argumentiert sein Anwalt. Das Urteil ist noch nicht rechts­kräftig, die Staats­anwaltschaft könnte gegen die Akten­einsicht daher noch Rechts­mittel einlegen.
faz.net (€)

Foto: Jens Kalaene / dpa / Picture Alliance