Bundespräsidialamt wehrt sich gegen “Spiegel”-Bericht.


Widerspruch: Das Bundespräsidialamt weist auf "Bild"-Anfrage einen "Spiegel"-Bericht zurück, wonach Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Telefon angegangen sein soll. Ein in dem Artikel verwendetes Zitat sei "weder wörtlich noch sinngemäß gefallen". Im dem 45-minütigen Telefonat vom 5. Mai habe Steinmeier eine Erklärung für seine Ausladung nach Kiew gefordert. "Bitte ersparen Sie sich selbst und mir, dass ich das jetzt alles vorlese", soll Steinmeier laut dem "Spiegel" gesagt haben – offenbar mit Blick auf Schriftverkehr, der beweisen soll, dass Selenskyj anders als behauptet von dem Vorgang Bescheid wusste. Die Ausladung sei ein historischer Affront gewesen, so Steinmeier, "einzigartig gegenüber einem Staatsoberhaupt in Friedenszeiten". Der "Spiegel" beruft sich in seinem Text auf "Schilderungen mehrerer Beteiligter", man habe "viele Gespräche mit beiden Seiten" geführt.

Mittlerweile hat der "Spiegel" seinen Text leicht angepasst: In einer unten stehenden "Anmerkung der Redaktion" heißt es, man habe dem Bundespräsidialamt vor Veröffentlichung des Artikels selbstverständlich die Gelegenheit gegeben, sich zu den Recherche-Ergebnissen zu äußern: "Eine Sprecherin Steinmeiers teilte da lediglich mit, sie wolle zu vertraulichen Gesprächen nichts sagen." Die Überschrift, in dem das Zitat ebenfalls zu lesen war, lautet inzwischen schlicht "Wie Steinmeier Selenskyj konfrontierte".
bild.de, spiegel.de (Paid)
(Foto: Picture Alliance/dpa, Britta Pedersen)