Bundespressekonferenz schließt Boris Reitschuster aus.


Fragwürdiger Umzug: Die Bundes­presse­konferenz schließt den umstrittenen Journalisten Boris Reitschuster aus. Grund dafür ist laut BPK das Impressum seines Blogs, wo er seit geraumer Zeit Montenegro als Firmensitz angibt. Das widerspricht der Vereinssatzung, die vorsieht, dass die Parlaments­korrespondentinnen "für ein in Deutschland ansässiges Medium arbeiten" und ihre Tätigkeit "ausschließlich oder weitgehend in Bonn oder Berlin" ausüben müssen. Der frühere "Focus"-Autor, der heute für rechte Medien wie "Junge Freiheit" und "Tichys Einblick" schreibt und auf seinem Blog gegen Impfungen wettert und Verschwörungen verbreitet, spricht auf seinen Social-Media-Kanälen von "Säuberung" ohne "rote Linien" und davon, dass er "mundtot" gemacht werde. "Er sieht sich offenbar als Opfer", schreibt Anna Ernst in der "Süddeutschen".

Reitschuster habe die Verlegung des Firmensitzes im Spätsommer trotz mehrfacher Aufforderung "nicht glaubhaft aufklären können", sagt Jörg Blank, Vorsitzender des Mitglieds­ausschusses. Er habe zwar kurzzeitig wieder eine Berliner Adresse angegeben, dann allerdings seine Firma BRS Media zuletzt wieder in der Küstenstadt Herceg Novi verortet.

Der Anwalt des Bloggers habe Einspruch erhoben, schreibt Reitschuster auf seiner Seite. Bis zu einem endgültigen Beschluss kann er vorerst weiterhin an den Pressekonferenzen teilnehmen. (Foto: Michael Kappeler / dpa/ Picture Alliance)
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