BuzzFeed News: Medien sind mitschuldig am Erfolg der AfD.


Bad News are good News: BuzzFeed News versucht sich an einer wissenschaftlich fundierten Antwort auf die Frage, ob die Medien schuld am Aufstieg und Wahlerfolg der AfD sind. Die Studie des News-Portals mit dem Lehrstuhl für Political Data Science an der Hochschule für Politik in München sieht einen Zusammenhang zwischen dem Umfang der Berichterstattung und steigenden Umfragewerten. Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung lasse die Studie aber nicht zu, sagen die Forscher. Studien-Leiter Professor Simon Hegelich sagt, "hätten die Medien mehrere Wochen lang gar nicht über die AfD berichtet, wären die Umfragewerte fünf Punkte niedriger." Allerdings wären die Journalisten mit einem Todschweigen der Partei, "ihrem Auftrag sicherlich nicht nachgekommen".

Laut der Studie funktioniert für die AfD das Prinzip "Bad News are good News". Selbst wenn die Berichterstattung über die Partei kritisch oder negativ ist, steigen ihre Umfragewerte. Bei den etablierten Parteien wirken sich Negativ-Schlagzeilen dagegen eher als sinkende Umfragewerte aus. Als Konsequenz aus der Studie findet Hegelich es wichtig, "dass Journalistinnen und Journalisten sich ihrer Verantwortung bei der Berichterstattung bewusst sind".

Für die Untersuchung haben die Forscher die Häufigkeit der Nennung der "AfD" in der "Zeit" und bei Zeit Online in den Jahren 2015 und 2016 ausgewertet. Außerdem haben die Wissenschaftler die Suchanfragen bei Google und bei Google News nach der AfD und ihren prominenten Politikern von 2015 bis kurz vor der Wahl gezählt. Diese Daten haben die Studienmacher mit den Umfragewerten der großen Institute in Deutschland verglichen und bei allen Kurven steigende Tendenzen ausgemacht, auch wenn die Umfragen einzelne Spitzen in der Berichterstattung nicht abbilden. (Foto: dpa, BuzzFeed; Montage: turi2)
buzzfeed.com, politicaldatascience.blogspot.de (komplette Studie)

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