Carolin Kebekus unterbricht ARD-Programm, um auf Kinderrechte aufmerksam zu machen.


Störsender: Das Erste hat um 20.15 Uhr statt einer "Tatort"-Wieder­holung zunächst eine 15-minütige Sonder­sendung mit Komikerin Carolin Kebekus gezeigt. Unter dem Motto "#Kinderstören" spricht sie sich darin für mehr Kinderrechte aus und verweist auf thematisch passende Beiträge in der ARD-Mediathek, etwa über Kinderarmut und Cybermobbing. "Ohne Stärkung der Kinder­rechte sei das gesamtes System in Gefahr", warnt Kebekus. Der Vorspann kommt im "Tatort"-Stil daher und zeigt Kinderaugen. Zum Ende der Sendung appellieren die Kinder an die Erwachs­enen, dass sie nicht mehr so übersehen werden wollen wie in der Pandemie: "Wir wollen, dass ihr euch kümmert – und Süßigkeiten." "Große Themen brauchen große Aufmerk­samkeit – und dafür müssen wir manchmal unübliche Wege gehen", kommentiert ARD-Programmdirektorin Christine Strobl die Aktion.

Jörg Schönenborn, WDR-Programm­direktor Information, Fiktion und Unterhaltung, hält es für "eine gesamt­gesellschaft­liche Aufgabe, die Rechte von Kindern stärker in den Fokus zu nehmen", dazu wolle man im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beitragen. "DWDL"-Redakteur Timo Niemeier fühlt sich an die 15 Live-Minuten von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf erinnert. Die beiden machen schon seit 2019 als Teil der Show "Joko & Klaas gegen ProSieben" auf gesellschaftliche Themen aufmerksam, z.B. ging es bereits um sexuelle Belästigung von Frauen und die desolate Situation in der Pflege. Kebekus ist im Januar erstmals Mutter geworden und hat für die "Programm­störung" ihre Babypause unterbrochen. Der WDR hat den Clip initiiert, für die Produktion zeichnen die Bildund­tonfabrik und die Unterhaltungs­flotte TV, Produktions­firma von Kebekus, verantwortlich.
ardmediathek.de (15-Min-Video), tagesschau.de, kinderstoeren.de, dwdl.de, presseportal.de