Unterzuckert: Ernährungsminister Cem Özdemir will – wie bereits im Ampel-Koalitionsvertrag geplant – an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz verbieten. Die freiwillige Selbstkontrolle der Werbewirtschaft sei gescheitert, so der Grünen-Politiker. Sein heute vorgelegter Gesetzentwurf, der noch Ab- und Zustimmung verschiedener Seiten benötigt, sieht weitreichende Beschränkungen vor: So sollen Werbespots für Ungesundes von 6 bis 23 Uhr in Medien verboten werden, die Kinder unter 14 Jahren regelmäßig nutzen. 17 Stunden täglich müssten also sowohl im TV als auch im Netz künftig frei von Junkfood, Limonaden & Co. sein. Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, die sich "offensichtlich" an Kinder richten, dürfen ebenfalls nicht für Süßes, Salziges oder Fettes trommeln. Im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und Freizeiteinrichtungen will Özdemir zudem eine Art "Bannmeile" schaffen: Dort soll Plakatwerbung für ungesunde Lebensmittel verboten sein. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) kritisiert die Gesetzesvorlage als "untaugliche Verbotspolitik", die die Refinanzierung von Medien "weitgehend schädigen" könne.
spiegel.de, tagesschau.de, horizont.net, markenartikel-magazin.de (Kritik ZAW), turi2.de (Background)