Chinesischer Botschafter wollte deutsches Geld für besseres China-Image.


Sympathie-Spende: Der ehemalige chinesische Botschafter in Deutschland, Shi Mingde (Foto), hat im Februar 2019 versucht, bei deutschen Dax-Konzernen und Stiftungen 250.000 Euro für eine positivere China-Berichterstattung einzuwerben, berichteten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Der Botschafter warb für das Projekt "Chinareporter" der beiden deutschen Journalisten Wolfgang Hirn, damals Reporter für das "manager magazin", und Georg Blume, freier Mitarbeiter der "Zeit" und Pauschalist beim "Spiegel". Beide gelten als ausgewiesene China-Kenner.

Shi schreibt in seiner Spenden-Bitte, er müsse zum Ende seiner Amtszeit "ehrlich bilanzieren", dass es ihm "nicht ausreichend gelungen" sei, "den Deutschen ein besseres China-Bild zu vermitteln". Hirn und Blume seien "keine unkritischen Geister" und beherrschten "alle Regeln der aufgeklärten deutschen Öffentlichkeit", um das China-Bild in Deutschland "dauerhaft beeinflussen und objektiver gestalten können". Shis Nachfolger, der aktuelle chinesische Botschafter Wu Ken, legt in einem weiteren Schreiben Anfang Dezember nach: "Angesichts der einseitigen Medienberichterstattung hier in Deutschland über China ist die Vermittlung eines allseitigen, besseren China-Bildes in Deutschland immer aktueller und dringender geworden". Den Recherchen nach hat keines der angeschriebenen Unternehmen der Bitte der Botschaft nach Geld entsprochen. Umgesetzt wurde "Chinareporter" nie. (Archivfoto: picture alliance / Paul Zinken/dpa)
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