Großes Kino: Kulturstaatsministerin Claudia Roth regt zum Beginn der Berlinale an diesem Donnerstag eine grundlegende Reform der staatlichen Filmförderung an. Streamingdienste und globale Internet-Anbieter haben "aus dem Kinofilm als der Form filmischen Erzählens eine von vielen Formen gemacht", schreibt Roth in einem Gastbeitrag in der "Süddeutschen Zeitung". Das gegenwärtige System der Filmförderung passe "immer weniger zu den sich grundlegend verändernden Rahmenbedingungen" und sei "mit all seinen Richtlinien und Stellschräubchen zu komplex und damit zu langsam". Roth schlägt u.a. vor, Förderprogramme von Bund und Länder enger miteinander zu verzahnen sowie für Dokus, Kurz-, Nachwuchs- Experimental-Filme eigene Förder-Regeln zu schaffen. Die Entwicklungsförderung müsse modernisiert werden, um "Innovationsgeist und Risikobereitschaft" zu stärken und zugleich wenig erfolgversprechenden Projekten auch eine Chance zum Scheitern zu geben. Roth sieht auch internationale Streaming-Anbieter in der Verantwortung und will prüfen, ob die Politik Netflix, Amazon und Co verpflichten kann, einen bestimmten Teil ihres Umsatzes mit audiovisuellen Inhalten in Deutschland hierzulande zu reinvestieren. (Foto: Picture Alliance)
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