Das EU-Parlament beschließt ein Verkaufsverbot für Verbrenner ab 2035.


Ausgebrannt: Ab 2035 dürfen keine Neuwagen mehr mit Verbrennungsmotor in den Verkauf gehen, beschließt das EU-Parlament. 339 Abgeordnete stimmen in Straßburg für das umstrittene Gesetzvorhaben, 249 dagegen, 24 enthalten sich. Hersteller dürfen künftig nur noch Autos anbieten, die keine Treibhausgase ausstoßen. Autobauer wie Mercedes und Ford hatten sich schon im November öffentlich für einen Verbrenner-Verkaufsstopp ab 2035 ausgesprochen. "Damit haben wir uns für die Zukunft des Automobilstandort Europa entschieden", lobt Grünen-Abgeordneter Michael Bloss das Vorhaben. CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke dagegen kritisiert, dass Grüne, Liberale und Sozialdemokraten "leider lieber alles auf die Karte Elektromobilität setzen" – und sieht zahlreiche Arbeitsplätze in Gefahr. In der Tat rechnet der europäische Verband der Automobilzulieferer, Clepa, mit dem Verlust von bis zu einer halben Mio Jobs in der EU.

Wenig begeistert vom Verkaufsverbot zeigt sich auch der ADAC, nur mit der Elektromobilität würden sich die "ambitionierten Klimaschutzziele nicht erreichen lassen". Es wäre notwendig gewesen, "auch eine Perspektive für den klimaneutral betankten Verbrennungsmotor zu öffnen". Der Verbrenner-Ausstieg sei zwar der richtige Schritt, komme aber "viel zu spät", sagt derweil Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Der Beschluss "eine Entscheidung gegen die Bürger, gegen den Markt, gegen Innovation und gegen moderne Technologien", kritisiert Hildegard Müller vom Verband der Automobilindustrie.
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