“Das Renommee wird keinen Schaden nehmen.” – Christoph Kucklick erklärt den neuen Nannen-Preis.


Hallo Welt: Der Nannen-Preis gilt als wichtigste Auszeichnung im deutschen Journalismus – in diesem Jahr verändert er sich so sehr wie noch nie. Im Video-Interview von turi2.tv sagt Christoph Kucklick, Sprecher des Nannen-Beirats, dass der Preis keinen Image-Schaden erleiden wird, wenn er in der Rubrik "Web-Projekt" künftig auch an Nicht-Journalist*innen vergeben wird. Die größere und wichtigere Veränderung ist für Kucklick ohnehin, dass sich künftig alle Mediengattungen für den Preis bewerben können – nicht mehr nur Print. In Redaktionen sei es längst "gelebte Praxis", dass sie nicht mehr in Gattungen denken, sondern sich fragen, auf welchem Ausspielweg sie welche Geschichte platzieren. Künftig dürfen also etwa auch Podcaster*innen und TV-Macher*innen auf den Preis hoffen – bis Ende dieser Woche können Sie sich noch bewerben.

Die journalistischen Standards gelten für alle eingereichten Arbeiten, erklärt Kucklick, auch wenn sie von Nicht-Journalist*innen kommen. Auf dieser Basis ließen sich auch so unterschiedliche Medien wie Podcasts, Zeitschriften-Texte und Video-Beiträge gut miteinander vergleichen. Das Fundament sei "guter Journalismus" und der lasse sich anhand von Kriterien wie u.a. guter Recherche, Faktentreue, Relevanz und sensible Sprache auch über Gattungsgrenzen hinweg beurteilen. Für Kucklick hat die Neuausrichtung des Preises bereits jetzt etwas bewirkt: Anhand der bisherigen Einsendungen haben sich für ihn "Horizonte geöffnet", er hat journalistische Arbeiten entdeckt, die er sonst gar nicht wahrgenommen hätte.
turi2.tv (9-Min-Video auf YouTube), nannen-preis.de