Datenleck zeigt Ausmaß gekaufter “Gefällt mir”-Angaben im Netz.

Gekaufter Applaus: Knapp 90.000 Fanseiten in sozialen Netzwerken nutzen bezahlte "Gefällt mir"-Angaben, sagen Recherchen von NDR, WDR und der "Süddeutschen Zeitung". Demnach profitierten Seiten von Politikern, Parteien, Prominenten sowie insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei Facebook, Instagram, Google und YouTube von fingierter Zustimmung im Netz. Die aufgedeckten Daten stammen vom Anbieter Paidlikes. Das Unternehmen vermittelt Fanseiten an Clickworker, die gegen Zahlung von Cent-Beträgen manipulierte "Gefällt mir"-Angaben vergeben.

Die Ruhr-Universität Bochum wertete über eine Sicherheitslücke einen Datensatz von Paidlikes aus. Das Unternehmen zähle zu einem der größten Anbieter für manipulierte Bewertungen in den sozialen Netzwerken. Paidlikes sieht in "der Sehnsucht nach Ruhm im Netz ein legales und legitimes Geschäftsmodell". Aus dem Datensatz gehe nicht hervor, wie viele Likes jeweils gekauft wurden und wer Auftraggeber war - ob die Seiteninhaber selbst oder unbekannte Dritte.
sueddeutsche.de, presseportal.de (Pressemitteilung)