Datenschützer verhängen fast 10 Mio Euro Bußgeld gegen 1&1.


Kundendaten-Flat: Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Ulrich Kelber, brummt dem Telekommunikationskonzern 1&1 ein saftiges Bußgeld von 9,55 Mio Euro auf. Aus Sicht der Behörde hat 1&1 nicht ausreichend verhindert, dass Dritte über die Kundenbetreuung Zugriff auf private Kundendaten bekommen konnten. Allein durch Angabe des Namens und Geburtsdatums eines Kunden war es per Hotline möglich, an weitere Daten zu kommen. Die Datenschützer sehen darin einen Verstoß gegen Artikel 32 der DSGVO, wonach Unternehmen Maßnahmen ergreifen müssen, um die Verarbeitung personenbezogener Daten systematisch zu schützen.

1&1 nennt den Bußgeldbescheid "absolut unverhältnismäßig", will ihn nicht akzeptieren und dagegen klagen. Es habe sich lediglich um einen Einzelfall aus dem Jahr 2018 gehandelt. Ein neues Verfahren zur Authentifizierung sei bereits in Arbeit. Nach Angaben der Behörde bewegt sich das Bußgeld "im unteren Bereich" des möglichen Rahmens, da sich 1&1 während des gesamten Verfahrens kooperativ gezeigt habe.
manager-magazin.de, t3n.de, heise.de, bfdi.bund.de, 1und1.de