David Schraven reagiert auf Studie über Correctiv.


Corrigiert: David Schraven, Gründer des gemeinnützigen Recherchebüros Correctiv, reagiert auf eine Studie von Medienwissenschaftler Volker Lilienthal, der die Redaktion im Sommer 2016 bei ihrer Arbeit beobachtet hat. Lilienthals Fazit: Überarbeitet, unkoordiniert und finanziell am Limit. Die Förderung der Brost-Stiftung falle geringer aus als bisher und sei an eine Überprüfung der Faktencheck-Aufgaben von Correctiv für Facebook geknüpft. Lilienthal habe "auf Basis von alten Informationen die falschen Schlüsse" gezogen, erwidert Schraven im Interview mit Meedia. Ein klärendes Gespräch mit Lilienthal vor Veröffentlichung der Studie konnte Correctiv "aufgrund von Zeitdruck" nicht wahrnehmen. Die Förderung sei keine jährlich fixe. "Es wäre sehr schön, wenn sich Lilienthal in diesem Punkt korrigiert. Das würde ihm keinen Zacken aus der Krone brechen", sagt Schraven.

Insgesamt ist der Correctiv-Chef Lilienthal aber "sehr dankbar, dass er seine Studie gemacht hat". Von der Transparenz, einen Medienwissenschaftler die Redaktion über dreieinhalb Monate begleiten zu lassen, hat sich Schraven versprochen, "Schwachstellen gerade in unserer Organisationsstruktur" zu erkennen und daraus zu lernen. Die Schwächen seien vor allem auf "Projektitis" zurückzuführen, weil die Redaktion mit zu vielen Einzelprojekten Kräfte bindet, die für andere Aufgaben fehlen. Correctiv konnte einige der Projektfinanzierungen bereits in feste Finanzierungen umwandeln und will kleinere Projekte, die zu viel Koordinierungsaufwand bedeuten, künftig lieber bleiben lassen.
meedia.de (Interview Schraven), nomos-elibrary.de (Studie Lilienthal)

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