Corint Media wirft Google Dumpingpreise beim Angebot für Verlage vor.


Super-Spar-Angebot: Die Verwertungs­gesellschaft Corint Media hält nicht viel von Googles neuem Angebot, Verlage für Nachrichten-Snippets zu bezahlen. Dabei handle es sich um eine "massenhafte und schnelle Einholung von Lizenzen zu Dumping-Preisen", sind die Geschäfts­führer Christoph Schwennicke (Foto links) und Markus Runde (Foto rechts) überzeugt. Die Vergütung für die Extended News Previews (ENP) sei sogar "erkennbar missbräuchlich", gleichzeitig würden Google umfassende Rechte eingeräumt.

Die Summe der Zahlungen im Rahmen der ENP-Verträge schätzt Corint Media auf rund 10 Mio Euro. Zum Vergleich: In Australien musste Google aufgrund schärferer Gesetze bis zu 100 Mio Euro an Verlage zahlen – obwohl der Markt dort nur rund ein Drittel so groß ist wie der deutsche. Corint warnt Presseverleger davor, "sich Rechte an ihren Inhalten, dem Herzstück ihres Geschäfts, für Glasperlen abkaufen zu lassen".

Auch die in der Vergangenheit abgeschlossenen Verträge für Google News Showcase seien nur "vermeintlich attraktiv", kritisieren die Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft. Die Zahlungen lägen hier deutlich unter dem Wert des Leistungs­schutz­rechtes. Hinzukomme, dass Google auch Nachrichten von den Verlagen anzeigen will, die keine ENP-Verträge abschließen. "Das ist, als würde ein Automobilhersteller mit Monopolstellung bestimmen wollen, dass er für Getriebe ab jetzt nur noch drei Euro zahlt. Und falls sich der Zulieferer weigert, werden die Getriebe dennoch ohne Zustimmung jede Nacht vom Hof des Getriebeherstellers geholt", vergleichen Schwennicke und Runde den Vorgang.
corint-media.com, turi2.de (Background)