Debatte: Diskurse “veröden untergründig”, sagt Bernhard Pörksen.

Mundtot gemacht: Dass manche Experten sich wegen Hate-Speech nicht mehr öffentlich äußern wollen, bedeutet, dass "die Lauten und die Wütenden gewonnen haben", sagt der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen im Interview mit der österreichischen Zeitschrift "Profil". Diskurse würden dann u.a. aus Angst vor der nächsten Shitstorm-Attacke "untergründig veröden", weil man "lieber im Ungefähren bleibt oder gleich ganz den Mund hält". Solche "geistigen Kollateralschäden" seien fatal, da es gerade in Krisenzeiten "mutiges, unkonventionelles Denken und Handeln" brauche.
"Profil" 32/2022, S. 16-18 (Paid)