Ingo Klinge schlägt gemeinsamen Werbevermarkter für alle Verlage vor.


Alle für einen: Bauers Publishing-Chef Ingo Klinge regt im "Horizont"-Interview einen gemeinsamen Werbe­vermarkter für alle hiesigen Verlage an, um im Wettbewerb mit den Digital-Plattformen aus Übersee bestehen zu können. Dafür müssten die Verlage über ihren "Schatten springen" und die "unzeitgemäß strikten Hürden" des Kartellrechts gelockert werden, sagt er gegenüber Roland Pimpl. Ohne Kooperationen drohe "vielen Verlagen in den kommenden Jahren das Aus", wenn Auflage und damit die Umsätze sinken. "Dieses Thema wird keine drei Jahre mehr Zeit haben", sagt er. Die Redaktionen sollten allerdings weiterhin unabhängig voneinander arbeiten.

Klinges Vorschlag ist "radikal, gleichsam visionär wie utopisch", resümiert Pimpl. Bestehende Bündnisse wie die Ad Alliance würden einen "allzu forschen Konsolidierungsschwung ausbremsen", zudem würden die Kartellbehörden einen "Deutschland-Verlagsvermarkter" verbieten. Pimpl begrüßt die Forderung trotzdem, weil sich Verlagsleute so als "tatkräftige Macher" präsentieren – "und nicht als larmoyante Mahner, die manchmal so klingen, als gäbe es ein Naturrecht auf Werbeerlöse". (Foto: Vanessa Maas / Bauer)
"Horizont", S. 8 (Paid)