Julia Jäkel sorgt sich um die Macht von Milliardären über Kommunikations-Plattformen.


Twitter-Tyrann: Wieso ein Einzelner unsere kommunikative Infrastruktur bestimmen darf, fragt sich die ehemalige G+J-Chefin Julia Jäkel angesichts Elons Musks möglicher Twitter-Übernahme auf Linked-in. Sie wundert sich, dass der amerikanische Gesetzgeber keinen Gesetzesrahmen entwickelt hat, um so eine Entwicklung zu verhindern. Die bringt sie – ohne genaue Erläuterung – in Verbindung mit dem Brexit, Donald Trumps Sieg 2016 und dem guten Abschneiden extremer Parteien bei der Frankreich-Wahl. Ihre Schlussfolgerung: Demokratie hänge inzwischen von der Gnade einzelner Milliardäre ab. "Nicht gut", schreibt sie.

Elon Musk hatte Twitter wiederholt für das Löschen von Tweets kritisiert und schließlich 9,2 % der Anteile erworben. Einen Posten im Verwaltungsrat hatte er dann jedoch abgelehnt und wenig später angekündigt, Twitter für 43 Mrd Dollar ganz zu kaufen. Twitter versucht das mit einem Aktionärsrechteplan zu verhindern. Andere Investoren, unter anderem der US-Finanzinvestor Apollo, bekunden inzwischen ebenfalls Interesse an Twitter-Anteilen. Musk droht derweil damit, Gehälter des Twitter-Vorstand zu streichen, sollte ihm die Übernahme gelingen. Das ist derzeit noch offen. "Schafft er es? Was will er genau damit? Ist es nur ein großer Spaß oder hat er Größeres vor?", fragt auch Jäkel zu Beginn ihres Posts und stellt fest: "Solche Fragen sollten wir uns nicht stellen müssen."
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