Der “Spiegel” macht die Genderstern-Debatte zum Titelthema.


Sternchenstunde: Die Debatte um das Gendersternchen ist "emotional aufgeladen, denn die Anerkennung verschiedener Lebensstile wird unterschwellig mitverhandelt", schreibt der "Spiegel" in seiner aktuellen Titelstory. Der Streit um Genderformen zeige, "wie sehr die Sprache zu einem kulturellen Kampfplatz geworden ist". Doch auch Gewohnheiten spielen eine Rolle. Sprachwissenschaftlerin Luise Pusch sagt: "Wir wollen vor allem mit zunehmendem Alter nicht alles neu lernen." Sprache gehöre zudem zum "Intimbereich".

ZDF-Moderatorin Petra Gerster sagt: "Als ich zum ersten Mal das Gendersternchen sprach, bekamen wir danach 50 bis 60 aufgebrachte Anrufe." In viele Medien und einigen Großkonzernen ist das Gendern mittlerweile zur Leitlinie geworden, berichtet der "Spiegel". Dennoch sei es eine Eliten-Debatte. In Umfragen findet gendergerechte Sprache keine Mehrheit. Der "Spiegel"-Titel sorgt zum Erscheinen auch für Kritik. Teresa Bücker schreibt auf Twitter: "Schlechter hätte man einen Titel zu inklusiver Sprache nicht formulieren können" und "Der Titel suggeriert, dass diese Gerechtigkeit nicht sein muss. Zum 8. März ist das peinlich."
"Spiegel" 10/2021, S. 8 (Paid)