Der “Spiegel” seziert “irrlichternde” Mathias-Döpfner-Aussagen.


Döpfner-Exegese: "Spiegel"-Journalist Stefan Kuzmany begibt sich anlässlich des geleakten DDR-Vergleichs von Mathias Döpfner in den Text-Nahkampf mit den öffentlichen Aussagen des Springer- und BDZV-Chefs. Zitate zur Bundesrepublik als "Obrigkeitsstaat" findet er nicht, wirft ihm aber eine "kaum verhohlene Islamophobie" vor. So forderte Döpfner nach den Anschlägen von Paris 2015 eine "Radikalisierung der gesellschaftlichen Mitte" und "starke Führung". Auch bei einer BDZV-Rede 2017 sei es erstaunlich viel um die "islamistische Gefahr" gegangen. Kuzmany bilanziert: "Für den Springer-Chef steht unsere Gesellschaft am Abgrund, und da steht sie schon seit Jahren."

Mit einem weiteren "Welt"-Text, den Döpfner nach dem rechtsradikalen Anschlag in Halle verfasst hatte, habe er sich "vollends ins geistig-moralische Abseits" begeben, da der Artikel "lupenrein rechtspopulistisches Geschwurbel" enthalte. Döpfner sehe "sich selbst, Springer und das ganze Land in einem großen Abwehrkampf". Der geschasste Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt sei "sein Soldat im Schützengraben" gewesen – und Döpfners "treues Geschöpf", urteilt Kuzmany.
spiegel.de, turi2.de (Background)

Mitarbeit: Markus Trantow