Übermedien: Deutschlandradio trennt sich nach gefälschten Reportagen von Mitarbeiter.

Radio Relotius: Deutschlandradio trennt sich von einem Mitarbeiter, der vermeintliche Vor-Ort-Reportagen lieferte, obwohl er selbst nie vor Ort war, berichtet Daniel Bouhs. Der Deutschlandradio-Reporter habe im vergangenen halben Jahr O-Töne verwendet, die er selbst nicht geholt hat, was er aber nicht kennzeichnete. Das Material stamme aus anderen Medien. Mit atmosphärischen Elementen habe er den Eindruck erweckt, er wäre persönlich vor Ort. Deutschlandradio und der inzwischen gekündigte Journalist bestätigen auf Anfrage von Übermedien den Fall.

"Der Fall ist kein zweiter Relotius", betont Deutschlandfunk-Chefredakteurin Birgit Wentzien bei Übermedien. Der Journalist habe keine Geschichten erfunden, die Fakten stimmten. Der Reporter berichtete knapp zwei Jahrzehnte für Deutschlandradio, zuletzt aus dem europäischen Ausland. Der Journalist sagt, er habe aus einer "persönlichen Notlage" gehandelt, "aber das entschuldigt nichts". Aus "persönlichen Gründen" habe er seinen Wohnort für Reportage-Reisen nicht verlassen können. Der Sender hat die Zusammenarbeit beendet.
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