Football's staying home: DFB-Präsident Bernd Neuendorf will das Pokalfinale nicht ins Ausland verlegen. "Wir brauchen Fan-Nähe und Akzeptanz für unseren Sport", sagt er im Interview mit der "Zeit". Damit widerspricht er DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, die vorgeschlagen hatte, das Supercup-Finale auch mal in Saudi-Arabien auszutragen. Selbst gegenüber Investoren, die für die Spielverlegung Millionen bieten, will Neuendorf standhaft bleiben. “Nicht alles ist eine Frage des Preises”, sagt er und plädiert dafür, dass der “Sport insgesamt” wieder Nein sagen muss. In Anbetracht der Situation in Katar mahnt Neuendorf zudem, der DFB-Satzung treu zu bleiben und Turnier-Austragungen nicht in Länder zu vergeben, die Menschenrechte missachten. Werte und Grundsätze, die in der Satzung verankert sind, muss man “auch leben und vertreten”, sagt er.
Neuendorf will zudem den Amateur-Bereich des Fußballs stärken. Mit dem neuen Grundlagenvertrag, der u.a. regelt, wie groß der Anteil aus TV- und Ticket-Einnahmen für den Amateur-Fußball ist, solle mehr für die unteren Klassen rausspringen. Er plädiert dafür, "dass es eine sinnvolle Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel auf den gesamten Fußball geben sollte". Neuendorf beschwört zudem die Einheit mit der DFL. Er sagt, dass sich das Verhältnis bereits gebessert habe: "Wir sind uns einig, dass die Zeit der Grabenkämpfe vorbei sein muss. Am Ende gibt es nämlich immer nur einen Verlierer: den Fußball." (Foto: Picture Alliance)
"Zeit" 21/2022 S.30 , presseportal.de