DFL-Chef: 86 Fußballprofis sind nicht geimpft.


Politisches Eigentor? Noch-DFL-Chef Christian Seifert nennt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" erstmals die Zahl der umgeimpften Spieler der ersten und zweiten Männer-Bundesliga. Von den mehr als 1.000 Profis seien 86 nicht gegen das Corona-Virus geimpft. Seifert selbst habe dafür zwar "überhaupt kein Verständnis", frage sich aber angesichts der Zahl, "ob es im Land nicht drängendere Probleme gibt". Die Ministerpräsidenten Markus Söder und Hendrik Wüst haben zuletzt eine Impfpflicht für den Profifußball gefordert. Seifert hat das Gefühl, der Fußball werde genutzt, "um in die Medien zu kommen oder von anderen Dingen abzulenken".

Die gestrichenen Gehälter von Joshua Kimmich und anderen umgeimpften Spielern in Quarantäne nennt er eine "Lernerfahrung" für die Profis, die sonst "eher in Watte gepackt" würden. Für Seifert sind soziale Medien bei diesem und anderen Themen "ein Brandbeschleuniger für massiv unsoziales Verhalten", da man darüber "sich viel schneller auf bestimmte Personen" einschieße.

Der 52-Jährige gibt seinen Posten Ende 2021 nach 17 Jahren ab. Wie es danach beruflich für ihn weitergeht, verrät er der "Süddeutschen Zeitung" nicht, schließt eine Karriere als Fußball-Manager aber aus: "Ich würde durchdrehen auf der Tribüne."
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