DFL verteilt TV-Gelder wegen Pandemie-Auswirkungen um, rechnet mit bis zu 2 Mrd Euro Einbußen.


Fair teilen, was zu verteilen bleibt: DFL ändert den Verteilungsschlüssel für die TV-Gelder in den Spielzeiten 2021/22 bis 2024/25, um die Krisen-Auswirkungen abzufedern. DFL-Chef Christian Seifert, über dessen Zeit bei der DFL die Weichenstellung hinausgeht, stellt das Vier-Säulen-Modell vor: 53 % der Gelder sollen zu gleichen Teilen an alle Klubs gehen – 24,7 Mio Euro an die Klubs der Bundesliga, 6,9 Mio Euro an die Klubs der zweiten Liga. Daneben spielen Leistung mit 42 % und die Nachwuchsarbeit mit 3 % eine Rolle bei der Gelder-Verteilung. Erstmals wird außerdem das Interesse am jeweiligen Klub auf Basis von Marktforschung der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse mit 2 % bis 3% der Gelder berücksichtigt.

Seifert sagt, bei der Verteilung internationaler Erlöse zählen "die Prämissen Stabilität und Solidarität". 35 % dieser Erlöse werden künftig als Sockelbetrag gleichmäßig an alle 18 Clubs der Bundesliga ausgeschüttet. Weitere 50 % werden anhand einer Fünf-Jahres-Wertung mit Blick auf das internationale Abschneiden verteilt. Auch die 2. Bundesliga wird in den kommenden vier Jahren mit einem festen Satz an den internationalen Erlösen beteiligt: 2021/22 und 2022/23 mit jeweils 4 %, 2023/24 und 2024/25 mit jeweils 3 %.

Seifert rechnet mit massiven Verlusten in Zukunft: Einschließlich der vergangenen Saison werden die Vereine bis zur Spielzeit 2021/22 rund zwei Mrd Euro Umsatz einbüßen, prognostiziert er. Durch die aktuellen Geisterspiele müsse man "in dieser Saisonnahezu mit einem Gesamtausfall der Zuschauereinnahmen rechnen". Das wäre ein Verlust von 650 Mio Euro. Corona werfe die Klubs "um fünf bis sechs Jahre zurück".
ksta.de, sportbuzzer.de